Abschlussbericht über das Projekt zum Thema M*ode & Nachhaltigkeit
„Für mich ist Mode ein wichtiges Thema, auch Nachhaltigkeit ist zentral in meinem Leben – allerdings fällt es mir schwer diese beiden Dinge zu vereinbaren. Daher habe ich mich auf das Projekt M*ode sehr gefreut und hoffe, dass wir nachhaltige Mode weiterhin zum Thema machen“Besucherin* des Mädchen*treffs
Bereits das Thema, Mode und Fashion vor allem im Hinblick auf faire Kleidung genauso wie der Trend des „femvertising“ ist im Mädchen*treff schon des Öfteren zum Thema geworden. Daher entstand der Wunsch zu diesem Thema ein Projekt umzusetzen und mehr darüber zu erfahren. Auch der Besuch einer Kleidertauschparty von Südwind im Jahr 2021, hat bei den Mädchen* die Motivation ausgelöst, selbst eine Kleidertauschparty im Mädchen*treff zu veranstalten. Gemeinsam mit einem Kernteam bestehend aus Mädchen* und jungen Frauen* sowie Mitarbeiterinnen aus dem Mädchen*treff der OJAD entstand die Idee zum Projekt M*ode – empower clothing.
Auf Wunsch der Mädchen* organisierten wir gemeinsam Upcycling Workshops, wo jede* T-Shirts zum umgestalten mitbringen konnte. Dabei war unser Schneideplotter mit Textilpresse durch die Schwerpunktsetzung von Mode und Fashion während des gesamten Projektverlaufs wieder vermehrt im Einsatz. Damit wurden vor allem kritische Statements im Kontext von Feminismus und Mode auf T-Shirts aufgedruckt.
Gemeinsam mit Südwind wurde zudem ein Workshop zum Thema „Fast Fashion“ organisiert, der die Themen Klima, Nachhaltigkeit in Bezug auf Ressourcen wie z.B. Baumwolle, faire Kleidung und Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter*innen beleuchtete. Die Organisation Südwind, nicht nur von uns geschätzte Expert*innen zum Thema, brachten uns jede Menge Material mit Hintergrundinformationen beispielsweise der „Clean Clothes Campagne“ etc., welches wir im Mädchen*treff nun dauerhaft zur Verfügung haben.
Zum großen Highlight zählte der Auftritt auf der Frühjahrsmesse SCHAU!, wo die Offene Jugendarbeit Dornbirn gemeinsam mit anderen Einrichtungen der offenen sowie der verbandlichen Jugendarbeit die junge Halle bespielt. Der Mädchen*treff legte dabei Schwerpunkt auf das Projekt „M*ode – empower clothing“. Zum einen wurde hier das Projekt, allen voran die Kleidertauschparty beworben und zum anderen die Ausstellung von Südwind über die Textilproduktion präsentiert und im Gespräch mit Standbesucher*innen thematisiert.
Die Vorbereitungen für die Kleidertauschparty, welche den vorläufigen Abschluss des Projekts im Jahr 2022 darstellte, fiel in die Woche der „Fashion Revolution Week“, welche somit als Schwerpunktwoche zum Thema „Fast Fashion“ fungierte. Bereits vor dem Start der Kleidertauschparty hatten wir mehr als genügend Kleidung zusammen und die Mädchen* waren über den gesamten Zeitraum damit beschäftigt neue Kleidung in Empfang zu nehmen. Die Unmengen an Kleidung, die in kurzer Zeit zusammenkam regte die Jugendlichen sowie auch die erwachsenen Gäste zum Nachdenken an. Obwohl zahlreiche Gäste und Jugendliche Kleidung mitgenommen haben, blieb auch einiges über, welches wir an Integra weitergegeben haben.
„Besonders der Kleidertausch hat mir super gefallen. Dabei hat mich besonders gefreut, wenn andere Mädchen* meine, von mir aussortierten T-Shirts toll fanden und meine Kleidung anderen wieder eine Freude bereitete. Außerdem habe ich selbst viele tolle Klamotten gefunden“
Besucherin* des Mädchen*treffs
Climate Action Award
Bereits im Herbst 2022 erfuhren wir von der Möglichkeit, unser Projekt beim Climate Action Award einzureichen. Gemeinsam mit einem Teil des Kernteams aus dem Mädchen*treff formulierten wir die Einreichung. Dabei war für uns wichtig, ihre Perspektive einzuholen und den Fokus daraufzusetzen, was ihnen in der Umsetzung des Projekts am wichtigsten war. Dass wir mit der Einreichung tatsächlich Erfolg hatten und mit dem Climate Action Award in der Kategorie Klimakunst ausgezeichnet wurden, erfuhren wir erst während der Preisverleihung im Februar 2023 in Wien. Leider konnte kein Mädchen* aus dem Kernteam uns nach Wien begleiten, weshalb lediglich 2 Mitarbeiterinnen* nach Wien fuhren. Besonders spannend an der Preisverleihung im Parlament in Wien war der vorher stattfindende „Projekte-Walk“, wo wir nocheinmal unser Projekt vorstellen konnten und mit anderen Einreichenden in Austausch kamen. Das rege Interesse an unserem Projekt bestätigte uns nochmal in unserem Tun.
„Nicht nur sind wir mit vielen positiven und motivierenden Rückmeldungen zahlreicher junger Leute und dem ersten Preis in der Kategorie „Klimakunst“ nach Hause gefahren, viel mehr haben wir inspirierende Projekte anderer Teilnehmer*innen
kennenlernen dürfen und konnten neue Ideen für das Projekt mitnehmen.“
Tabea Hampel, Projektleitung
Fortsetzung M*ode 2023 – Empowerment Weekend
Zwei junge Frauen*, die selbstständig das Projekt „vegankochen.wien“ umgesetzt haben und dafür ebenfalls für den Climate Action Award nominiert waren, luden wir ein, für uns im Mädchen*treff einen veganen Kochkurs zu gestalten. Gemeinsam kochen ist immer ein Thema in den Offenen Betrieben des Mädchen*treffs und wird auf Wunsch wöchentlich umgesetzt. Dabei wird neben Lieblingsgerichten und Zubereitungsmethoden auch der Nachhaltigkeitsaspekt von Ernährung diskutiert. Besonders freute uns, die beiden Student*innen bei uns zu Gast zu haben, da sie aufgrund ihres Engagements, Wissens und aufgrund ihrer erfolgreichen Umsetzung des Projekts für die Mädchen* bereits eine Vorbildfunktion inne hatten.
Gemeinsam mit unseren Gästen, Mädchen* von Job Ahoi und Besucher*innen des Mädchen*treffs organisierten wir eine große Kleidertauschparty im Jugendzentrum Vismut der OJAD. Diese wurde zwar ausschließlich von Mädchen* und jungen Frauen* organisiert, war aber für alle Besucher*innen offen. Somit waren auch Buben* und junge Männer* eingeladen am 10. Juni dabei zu sein, ihre getragene Kleidung mitzubringen und neue Kleidungsstücke mitzunehmen. Dabei war uns auch Südwind Vorarlberg wiederum in der Bewerbung des Kleidertauschs eine große Hilfe, haben sie ja bereits einen großen Verteiler an Interessierten. Neben den engagierten Frauen* aus Wien wurde das Wochenende zudem von der jungen, aufstrebenden Vorarlberger Fotografin Aurelia Bösch begleitet, die neben tollen Fotos für die Öffentlichkeitsarbeit und den Projektabschlussbericht auch gemeinsam mit den Mädchen* die neue Fotokamera ausprobierte und auf kreative Weise vielfältige Fotos gestaltete. Dabei beleuchtete und diskutierte Aurelia gemeinsam mit den Mädchen* zudem Werbefotos aus der M*odebranche. Unterstützung bekam Aurelia dabei von unserer social media Beauftragten Lara Nikolic (derzeit bei uns im freiwilligen sozialen Jahr), die das Wochenende auf Instagram publik machte.
Wir danken recht herzlich unseren Kooperationspartnern, dem Mädchenbeirat der hil-foundation für ihre inhaltliche und finanzielle Begleitung sowie Südwind Vorarlberg für ihre Unterstützung in der Durchführung.
Fotos: (c) Aurelia Bösch
Fotos: (c) OJAD